Während wir Erwachsenen Wanderungen gerne als sportliche Herausforderung sehen, so steht bei Kindern vor allem das Erlebnis im Vordergrund. Sie entdecken und erforschen Blumen am Wegrand, vorbeifliegende Schmetterlinge, Steine zum Balancieren, Wasserrinnsale und und und. Bei Wandern mit Kindern lautet das Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder wie es der Alpenverein beschreibt "Wir begleiten unsere Kinder in die Berge und nicht sie uns". Diese Sichtweise vermindert das Risiko falscher Erwartungen und lässt die Familienwanderung zu einem entspannten Erlebnis werden.
Bei der Planung einer Wanderung mit Kindern ist ein wesentlicher Punkt, den es zu beachten gilt, die physische und psychische Entwicklungsstufe. Je nachdem können Ausdauer, Motorik, Motivation und Erwartungshaltung sehr unterschiedlich sein.
Unterwegs mit den Kleinsten
Um eine Überlastung der Wirbelsäule zu vermeiden, sollten Kinder, die noch nicht sitzen können, nicht in der Trage oder Kraxe auf eine Wanderung mitgenommen werden. Dazu kommt zusätzlich die erhöhte Sonnenstrahlung, Wind und Kälte, die im Babyalter vermieden werden sollten. Also besser mit dem geländegängigen Kinderwagen am Forstweg wandern.
Mit Kindern, die selbstständig sitzen, können leichte, kurze Wanderungen in der Kraxe gemacht werden. Dabei unbedingt auf den richtigen Schutz vor Sonne und Wetter sowie auf ein richtiges und bequemes Sitzen in der Trage achten und Pausen machen.
Raus mit Kids von 2,5 bis 6 Jahre
Im Kindergartenalter steht spielen ganz oben auf der ToDo-Liste. Wandern macht Spaß, wenn vieles entdeckt werden und der Bewegungsdrang voll ausgelebt werden können. Dennoch sind die Konzentrationsfähigkeit und motorischen Fähigkeiten noch gering, sodass viele Pausen wichtig sind und die Kinder auch abschnittsweise immer wieder getragen werden wollen.
Mit Schulkindern am Berg
Im Alter von 6 bis 10 sind spielerische Elemente immer noch wichtig, aber die Kinder beginnen auch selbst Ehrgeiz zu entwickeln, haben einen Leistungsdrang und wollen sich mit Gleichaltrigen messen. Längere Ausdauerbelastungen können in diesem Alter meist gut bewältigt werden, auch weil die motorischen Fähigkeiten und Körperbeherrschung deutlich zunehmen. Achtung jedoch vor schweren Rucksäcken oder häufigem, intensiven Bergablaufen - das beansprucht das Gelenksystem enorm und kann in knorpeligen Wachstumsfugen zu Schäden führen.
Von 10 bis 13 Jahren sind die Konzentrations- und Motorikfähigkeiten deutlich höher, sodass schwierigere Wege und auch Tagestouren mit ca. 1.000 hm sowie Mehrtagestouren möglich sind. Die Kinder entwickeln ein Gefahrenbewusstsein und halten sich an präventive Sicherheitsmaßnahmen. Das ideale Alter um auch die Grundkenntnisse für den Alpinsport spielerisch zu vermitteln.
Beinahe unabhängig von Alter und Entwicklungsstufe gibt es Faktoren, die die Begeisterung fürs Wandern bei Kindern wecken und die Motivation aufrecht erhalten. Druck und Zwang sind fehl am Platz, stattdessen gelten als Motivator:
- Abwechslung und Herausforderungen
- Selbständigkeit
- Spiele
- Belohnung
- Sammeln (Kinder sind Sammler)
- Hüttenübernachtung
Bei Wanderungen mit Kindern ist auch eine gründliche Touren-Planung wichtig. Mehr dazu verraten wir euch im nächsten Blogbeitrag.
In der Zwischenzeit wünschen wir euch vergnügte Familien-Wandertage!
Quelle: https://www.alpenverein.at/portal/bergsport/sicheramberg/bergwandern/wandern-mit-kindern.php