Skiunfall - Erste Hilfe Teil 2

Ein Skiunfall ist schnell passiert. In unserem ersten Beitrag zum Thema haben wir euch beschrieben, was dann genau zu tun ist. Wie die einzelnen Schritte im Detail verlaufen sollen, lest ihr nun:

So sicherst du die Unfallstelle ab
Stecke rund 5-10 m oberhalb der Unfallstelle zwei Ski überkreuzt in den Schnee. Ist der Unfall am Hügel passiert, positioniere die Markierung am besten auf der Kuppe. Bei schlechter Sicht am besten noch ein gut sichtbares Kleidungsstück dranhängen.

Überprüfe Lebenszeichen
1.  Kontrolliere das Bewusstsein des Verletzten, in dem du ihn ansprichst oder sanft an den Schultern schüttelst.

2. Überprüfe inenrhalb von 10 Sekunden die Atmung, in dem du eine Hand auf die Stirn des Verletzten legst und mit der anderen das Kinn hochziehst. Kannst du Atemgeräusche hören? Hebt sich der Brustkorb bei der Einatmung?

Wenn der Verletzte …
… nicht mehr oder nicht normal atmet: Setze sofort einen Notruf ab und beginne mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.
… nicht oder kaum reagiert, aber normal atmet: Bringe den Verletzten in eine stabile Seitenlage.
… bei Bewusstsein ist und atmet: Versorge mögliche Verletzungen und schütze den Patienten vor Unterkühlung.

Hilfe rufen
Bei schweren Verletzungen wähle bitte den Notruf:

Österreich 144 oder Euronotruf 112
Sollte keine Telefonverbindung möglich sein, nutze das alpine Notsignal und gebe jede 2. Minute eine Minute lang alle zehn Sekunden ein Lichtsignal ab, rufe laut und winke mit einem Kleidungsstück.

Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten
Mache 30 x eine Herzdruckmassage, beatme den Verletzten 2 x und fahre im Wechsel fort bis die Rettung eintrifft oder der Verletzte wieder Lebenszeichen von sich gibt.

Stabile Seitenlage - so funktioniert's
1. Knie dich seitlich zum Verletzten
2. Beine des Verletzten sollten gestreckt sein und die Arme im rechen Winkel zum Körper
3. Nimm das gegenüberliegende Knie des Verletzten, ziehe es hoch und lege das Handgelenk aufs Knie.
4. Drehe den Bewusstlosen zu dir
5. Ziehe dessen Kinn hoch und öffne den Mund
Überprüfe alle 1-2 Minuten, ob der Bewusstlose noch atmet.

Verletzungen versorgen

Bei starken Blutungen
… halte das verletzte Körperteil hoch und drücke eine Wundauflage fest auf die Verletzungen. Dann mache einen Druckverband.

Schockzustände
… erkennst du an: Blässe, Schweiß, Benommenheit, schneller Atmung. Dann hilft, die Beine hochzulagern.

Prellungen, Zerrungen, Quetschungen
… erkennst du an: Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse, Bewegungseinschränkungen. Am besten das betroffene Körperteil ruhig stellen, enge Kleidung öffnen und Schwellungen kühlen.

Unterkühlung
… merkst du an Muskelzittern - dann hilft wärmen und Schutz vor Wind. Oder kannst du auch an verminderter Ansprechbarkeit ohne Muskelzittern erkennen - dann vermeide Bewegung, decke den Verletzten gut und gib warme, gezuckerte Getränke.

Erfrierungen
… die Anzeichen sind: kalte weiße, rötliche oder bräunliche Haut, Blasenbildung, Schwellungen, Schmerzen und Gefühllosigkeit.
Örtlichen Gewebeschädigungen legst du am besten einen keimfreien Wunderverband an. Gib warme Getränke und wärme den Körper (Achtung: Nicht mit Schnee einreiben, massieren oder anhauchen, um Verdunstungskälte zu verhindern!)


So bereitest du das Eintreffen der Rettung vor
Führe folgende Maßnahmen nur durch, wenn der Verletzte bereits gut versorgt ist und genügend andere Menschen vor Ort sind.

Rettung aus der Luft
… mache das Helikopter-Team mit einer Taschenlampe oder Rettungsdecke auf die Unfallstelle aufmerksam
… räume eine große Fläche für die Landefläche vor
… bleibe vor Ort

Rettung am Boden
… positioniere Helfer an gut sichtbaren Stellen
… sorge für einen guten Zugang zum Unfallort
… erkläre den Status quo


Quelle: Ratgeber von jameda mit Unterstützung des Österreichischen Roten Kreuz
 

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